3. Frauenförderpreis für Bildende Kunst des Landkreises Augsburg.
Objektbeschreibung Seelenwanderung
Hintergrund
Anlass zu der Installation war die Auseinandersetzung mit dem Thema: Körper, Seele und Geist. Betrachten wir den Menschen etwas genauer, so sehen wir zuerst dessen Körper. Dieser Körper unterscheidet sich beim lebenden Menschen von der bloßen Summe der entsprechenden Chemikalien dadurch, dass sie alle einer gemeinsamen Idee unterstehen, dem Gesamtkonzept “Mensch” dienen. Dagegen gehen nach dem Tod alle Einzelbestandteile ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit nach und unterwerfen sich keinem zusammenfassenden Konzept mehr. Also müsste es eine Instanz geben, die die Autorität besitzt, die materielle Verschiedenartigkeit zu koordinieren.
Diese Instanz muss typisch für den lebenden Menschen sein, da man ihre Auswirkung im Toten nicht mehr findet. Auf der materiellen Ebene verschwindet beim Sterben eines Menschen bekanntlich nichts, also kann diese Instanz nicht materieller Natur sein.
Ist dieser gesuchte Begriff also das Leben oder das Bewusstsein? Der Mensch ist sich seiner selbst bewusst. Er erlebt sich als wahrnehmendes Individuum, von der Geburt bis zum Tod.
Ein anderer älterer Begriff heißt „Seele“. Ist die Seele das Bewusstsein, die Individualität eines Menschen, also die Instanz die die materiellen Bausteine seines Lebens koordiniert?
Oder hat die moderne Psychologie recht, die keine Seele kennt? Die Seele der Psychologie ist der Ort der Triebe, Ängste und Konflikte.
Sie sagt die seelische Funktion des Menschen sei ein Produkt des Gehirns und eines intakten Nervensystems und folgert daraus, dass mit dem Verlust der materiellen Voraussetzungen auch die Seele aufhöre zu existieren.
Viele Religionen dagegen lehren seit langen Zeiten von dieser Seele und deren Überdauern des körperlichen Todes.
Es bleiben Fragen offen:
Wer veranlasst das Gehirn und das Nervensystem zu arbeiten? Bekanntlich bedarf Materie immer einer Information um tätig zu werden.
Ist Körper und Seele eine Einheit, die im Moment des Todes beide vergehen oder existiert ein Überkörper, eine Seele, die uns von der Wiege bis zur Bahre begleitet und im Moment des Todes verlässt, um neue Aufgaben zu übernehmen?
Technik und Material
Die Installation besteht aus vier Holzsockeln, Acrylglaswürfeln und sechs Keramikelementen. Durch den Gegensatz der schweren Sockel und den leichten zerbrechlichen Keramikelementen versuche ich eine starke Polarität zwischen dem materiellen und dem immateriellen Zustand zu erreichen und unterstreiche das Thema durch die introvertierte Farbgebung.